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Dieses Thema hat 445 Antworten
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 Zockerbude
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urstdertyp Offline




Beiträge: 660

09.06.2010 00:15
#151 RE: w00t?! Antworten

Happy Geburtstag :)

mic810 Offline




Beiträge: 1.257

09.06.2010 21:57
#152 RE: w00t?! Antworten

aha gut zu wissen, HAPPY B_DAY alte sau. DAnke an dden chef und natürlich auch an der rest vom kern

urstdertyp Offline




Beiträge: 660

10.06.2010 19:13
#153 RE: w00t?! Antworten

Jungs...Meine PS3 geht Lüftermäßig grad voll durch die Decke. Also sie fährt hoch wie nen Staubsauger (beim zocken) und wenn ich das Spiel beende, nicht wieder runter. Wenn ich se aus und wieder an mach ist alles i.O...kann das an den 27°C im Raum liegen oder ist der Sonykasten mal wieder reif für tvs?

mic810 Offline




Beiträge: 1.257

10.06.2010 20:42
#154 RE: w00t?! Antworten

ENTWARUNG
meine 60ger macht dat auch schon seit knapp einem jahr. ist quasi die schutzfunktion gg YLOD.
Schmeiss mal ne bluray rein, aber vergess nich deine anlage lauter zu machen.

du könntest ja mal die (ka wie dat noch mal heißt) inetstandleitung aktiven, so das der lüfter im Standby leise weiter läuft. kann sein das die gute dann nicht mehr so schnell abkühlen will

kalle Offline




Beiträge: 1.601

10.06.2010 22:18
#155 RE: w00t?! Antworten

Das "problem" kenn ich auch. Liegt aber sicher nur an den außentemperaturen.
Lieber ein lauter als gar kein lüfter :)

urstdertyp Offline




Beiträge: 660

10.06.2010 23:43
#156 RE: w00t?! Antworten

Na das hört sich ja ganz gut an...thx.

kalle Offline




Beiträge: 1.601

15.06.2010 19:22
#157 RE: w00t?! Antworten

scheiße....
Nintendo hat ja ordentlich aufgedreht...
schöne Pressekonferenz - mich würde nur mal ein Preis zum 3DS interessieren.

urstdertyp Offline




Beiträge: 660

29.06.2010 13:41
#158 RE: w00t?! Antworten

So, in den letzten Wochen schrieb ich eine Hausarbeit zum Thema Gewalt...das Teil hab ich jetzt mal "versachlicht" und zum Blog gebastelt...

Moral, Gewalt und Games

Der Biker
Ein Motorradfahrer befindet sich auf der Autobahn und fährt mit ca.200 Klamotten auf der zweiten Spur. Nach einem gelungenen Überholmanöver lenkt er, den Blinker gesetzt, auf die erste Spur ein und verringert seine Geschwindigkeit auf ca.180 kmh. In diesem Moment platzt der vorderer Reifen aufgrund eines zu geringen Luftdrucks und bringt den geübten Fahrer und Familienvater ins schlingern. Wenige Hundertstel später knallt er in die Leitplanke und schleift 40 bis 50 Meter an ihr entlang. Dabei schneidet das Metall den linken Oberschenkel bis an den Knochen auf und zerreist die Hauptschlagader. Die Geschwindigkeit verringert sich nun auf 80 kmh. Nach dem Parallelen rutschen bäumt sich die Maschine am Heck auf und rutscht zur Straße weg. Als Folge rutscht der Fahrer nun mit seinem unteren Torso auf die Leitplanke. Zehn Meter später hat die Planke die Bauchdecke des Fahrers völlig zerfetzt, sodass Dünn – und Dickdarm durch einen Plankenfuß aus dem Leib gerissen werden. Der daraus entstehende Ruck trennet nun Fahrer und Maschine, welche auf dem Standstreifen zum erliegen kommt. Des Fahrers Sturzgeschwindigkeit verlangsamt sich nun, er beginnt sich zu überschlagen. Während der Überschläge wird der rechte Arm aus der Gelenkpfanne gerissen und Ellenbogen, sowie Elle und Speiche völlig zertrümmert. Durch die geringe Überschlagsgeschwindigkeit halten sich weitere innere Organe nicht mehr an ihrem Platz und rutschen durch die offene Bauchdecke nach außen. Der Dünndarm hängt zerrissen aus dem Torso und schlingt sich um das linke Bein. Nach klapp 100 Metern kommt der Fahrer zum Stillstand. Unter Schock versucht er unverzüglich seine Innereien in den offenen Bauch zurück zu stopfen. Er liegt auf dem Rücken. Kurz darauf sagt ihm sein Instinkt. er sollte die Fahrbahn verlassen. Die Hände vor dem Bauch und mit Darmfetzen zwischen den Fingern kommt er zum Stehen. Doch der angeschnittene linke Oberschenkelknochen zerbricht unter der Last, lässt ihn zusammenbrechen. Es vergehen noch 30 Sekunden bis die zerschnittene Hauptschlagader zu einem kritischen Blutverlust führt und der Fahrer ins Koma fällt, um
wenige Minuten später an seine schweren Verletzungen zu verenden.

Die Wahrscheinlichkeit, dass sich dieser Unfall tatsächlich ereignet hat, ist sehr hoch, in diesem Fall ist die Geschichte allerdings von mir erfunden. Doch das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist, dass kein geistig gesunder Leser dieser Geschichte eine Art von Befriedigung empfinden dürfte, wenn er sie ließt. Es ist eher so, dass das Beschriebene als unangenehm empfunden wird und nicht als ergötzend. Dennoch würden die meisten Leser ihre Augen kaum abwenden können, wenn sie an der Unfallstelle vorbei Fahren würden. Sie würden auf die Leiche starren und ein flaues Gefühl im Magen bekommen, weiche Knie oder wenigsten schlechte Träume. Dies sind Folgen, einer als unangenehm empfundenen Situation, welche abwendbar wären, wenn man nicht starren würde. Aber warum ziehen uns Leid, Gewalt und menschliches Elend so in ihren Bann? Warum müssen wir ein mögliches Trauma erstarren, anstatt dieses zu verhindern? Warum riskieren wir unsere Psyche bis hin zur Verdrängung, wenn wir durch das Abwenden des Blickes aktiv in diesen geistigen Prozess eingreifen könnten.

Zugegeben, jeder Mensch reagiert anders und man sollte hier nicht mit der Pauschalpeitsche schwingen. Fakt ist allerdings, dass uns Gewallt magisch anzieht und gleichzeitig eine abstoßende Wirkung auf uns hat.
Ich möchte (bevor ich mit meiner laienhaften Ausführung fortfahre) klarstellen, dass ich ein bekennender Anhänger der Evolutionstheorie bin und nicht etwa ein Kreationist oder Agnostiker. D.h., ich glaube an die natürliche Selektion und bin im allerhöchsten Maße Atheist.

Die Wurzel der Gewalt
Der Homo sapiens stammt in direkter Line von den Gorillas ab und nicht von den Schimpansen, wie oft fälschlich behauptet wird. Der Schimpanse ist unser nächster Verwandter und nicht unser nächster Vorfahre. Doch dies nur am Rande. Im Laufe der Evolution und der damit einhergehenden natürlichen Selektion, setzte sich die Gattung Homo sapiens und damit seine „egoistischen Gene“...

(Richard Dawkins: Das egoistische Gen. Spektrum Akademischer Verlag 1994 ISBN 3-860-25213-5 (Ausgabe der zweiten Auflage mit einem Vorwort von Wolfgang Wickler)

...bis an die Spitze der Nahrungskette durch und kann sich zu recht als die dominante Spezies auf diesem Planeten beschreiben. Dieser Prozess von Mutationen und Modifikationen war sicherlich ein Schleichender und (das sollte man immer im Hinterkopf behalten) ist nicht endlich, sonder nur bis zu einem gewissen Horizont und dem nötigen Wissen vorhersehbar.

Aus der Evolution der Gattung Mensch lässt sich eindeutig nachweisen, das Gewallt ein durchaus angemessenes Mittel war und ist, um die Gene des Individuums zu erhalten. Der Mensch ist ein natürliches Mängelwesen. Ein Nesthocker, nackt geboren und mit keinerlei Angriffs und Verteidigungsorganen ausgestattet. Wir sind auf ein soziales Gebilde z.B. die Familie oder die Sippe angewiesen, um in den kritischen Jahren nach der Geburt zu überleben. Allerdings benötigen wir dieses Gebilde auch, wenn es um unsere spätere Fortpflanzung geht. Ich möchte hier nicht weiter erläutern, warum der Mensch ein soziales Wesen ist. Viel mehr möchte ich auf die Anwendung von Gewalt eingehen, welche nötig war, um unsere Art zu erhalten.

Meine Argumentation dürfte für jeden nachvollziehbar sein...das einzige hochspezialisierte Organ des Homo sapiens ist TADA...unser Gehirn. Dieses ermöglicht uns, natürliche Mängel durch das Erschaffen von „Ersatzorganen“ zu ersetzen. Ein Haus dient uns zum Schutz vor Kälte, da wir kein Fell besitzen, ein Speer ist nützlich zum Jagen und zur Verteidigung, da wir keine Klauen oder Reiszähne vorweisen können, ein Auto dient uns zur schnellen Fortbewegung, da unsere Muskulatur nicht dazu geschaffen ist, weite Strecken, ohne zu ermüden, zu bewältigen etc... Was ich sagen will ist, dass wir unsere Umwelt kultivieren, um in ihr zu überleben. Ein Tier tut das nicht. Tiere passen sich der Umwelt an und nicht umgeehrt. Sicherlich gibt es Ausnahmen aber diese kultivierenden Arten sind weitaus starrer als die Unsere. Der einzige vergleichbare Ressourcen ausbeutende und global aktive vertretende Organismus ist das Virus. Allerdings zählen Vieren nicht zu den Lebewesen, da sie keinen eigenen Stoffwechsel besitzen bzw. die befallenden Wirtszelle dafür „missbrauchen“ müssen.

Eins sollte klar sein. Die Gehirnstruktur eines Steinzeitmenschen ist nicht von der Hirnstruktur eines Menschen aus dem 21 Jahrhundert zu unterscheiden. Würde man eine Säugling aus der Steinzeit im 21 Jahrhundert großziehen, hätte er alle Voraussetzungen, um beispielsweise plastischer Chirurg zu werden. Im Umkehrschluss würde der Säugling von heute ein super Jäger in der Steinzeit sein.

Nicht das Hirn verändert sich, sondern die Fülle an Wissen, welches über Generationen erworben und weitergetragen wird. Das Hirn ist eine unendlich große Festplatte, welche durch Reize dazu in der Lage ist, neue Synapsenverknüpfungen herzustellen. Sind diese Reize nicht vorhanden, findet kein Lernprozess statt.

Im Laufe unserer Evolution spezialisierten wir unser Gehirn unbewusst immer mehr und kultivierten unsere Umwelt zu unseren Gunsten. Gewallt spielte dabei eine große Rolle um uns vor natürlichen Feinden zu verteidigen. Ein Tiger war einst ein übermächtiger Gegner. Doch in der Gruppe und mit Speeren bewaffnet konnte und musste man ihn bezwingen, um zu überleben. Aggression war erforderlich, da diese symptomatisch für die Ausschüttung von Adrienalin ist, welches in gefährlichen Situationen zur Schärfung der Sinne dient und die körperliche Leistungsfähigkeit erhöht. Gewalt und Aggressivität ist also etwas Positives, um unsere Art plus unserer Gene zu erhalten. Der Trieb zur Gewallt ist ebenso sinnvoll wie der Trieb zur Fortpflanzung. Sex macht Spaß und eine übermäßige Ausschüttung von Adrienalin ist ebenso befriedigend oder besser “orgasmisch“

Das sich der Trieb zu sexuellen Handlungen problemlos mit dem Trieb zur Gewaltausübung in Verbindung bringen lässt beweisen spezielle Sexpraktiken wie BDSM und co.

Doch wo sind unsere Tiger heute?
Im Laufe der menschlichen Entwicklung grenzten wir die meisten natürlichen Feinde aus unserem Lebensraum aus. Bestenfalls führte das zur völligen Ausrottung der gegnerischen Spezies. Warum also neigen wir immer noch zur Gewalt, obwohl es keinen natürlichen Grund für ihre Anwendung gibt.

Eine plausibel klingende Antwort wäre, dass das Gen, welches zur Gewalt führt, immer noch vorhanden ist, da der evolutionäre Prozess zur Abschaffung dieses Gens erst noch verlaufen muss.

Doch das wäre zu leicht. Auch andere Arten wie z.B. das Flusspferd besitzen keine natürlichen Gegner und sind dennoch für den Tot duzender Menschen jährlich verantwortlich.
Und ich meine hier nicht jene die, die Tiere jagen, sondern harmlose Uferspaziergänger, die zur falschen Zeit am falschen Ort sind.

Das ein Tier sein Revier verteidigt, ist ganz normal. Das dieser Vorgang („innerartlich“ oder artübergreifend) mit Todesfällen einhergeht ist allerdings selten. Selbst die brutal anmutenden Paarungskämpfe, zum Beispiel zwischen Walrossbullen, haben in der Regel nie einen tödlichen Ausgang.
Die Spieltheorie liefert die passende Erklärung dafür.

„Die Spieltheorie ist ein Teilgebiet der Mathematik, das sich damit befasst, Systeme mit mehreren Akteuren (Spieler, Agenten) zu modellieren. Die Spieltheorie versucht dabei unter anderem, das rationale Entscheidungsverhalten in sozialen Konfliktsituationen abzuleiten“.

Bei der natürlichen Selektion geht es um das Überleben des stärkeren Gens, doch dieses Überleben geht nicht einher mit der rücksichtslosen Ausmerzung schwächerer Gene. Sollte ein Bulle mit den stärksten Genen alle anderen Bullen vernichten und anschließend von einem Hai verspeist werden, so ist der Fortbestand der Gruppe bedroht. Das Überleben des stärkeren durch das Vernichten aller Schwächeren ist antievolutionär und völlig unlogisch. Viel logischer ist es, dass eine Gruppe und die darin lebenden Individuen in einem langen, schleichenden Prozess von Modifikationen und Mutationen, über mehrere Generationen an das starke Gen „angepasst“ wird ohne eine ethnische „innerartliche“ Reinigung durchzuführen.

Kämpfe zwischen territorial und sozial ausgelegten Tieren sind meist nicht tödlich. Ganz anders sieht es bei den Menschen aus, welcher völlig grundlos mit offensichtlicher „innerartlichen“ Feindseligkeit und wider ihres Arterhaltes, mit ethnischer Sauberunkspeerversion auf die eigene Rasse einschlagen.
Im Laufe der menschlichen Evolution haben wir ein erstaunlich hohes Maß an Kreativität bewiesen, wenn es darum ging, mit maximaler Widerwärtigkeit und unvorstellbarer Perversion gegen die eigene Art zu streben. Es ist nicht nur das einfache Töten der potentiellen Gegner (wie auch immer sich diese im Sinne der Evolution als Gegner klassifizieren mögen) nein, es ist der Tötungsvorgang!

Keine andere mir bekannte Art entwickelt so viel Freude daran, seine Oper zu quälen wie der Mensch. Wer das nicht glaubt, sollte mal ein Buch über mittelalterliche Foltermethoden lesen und dabei nicht in die Selbstgefälligkeit abgleiten, denn all diese Methoden sind auch heute noch weltweit zu finden. Völkermord und ethnische Säuberungen sind kein Relikt aus der Vergangenheit, sondern täglich in den aktuellen Nachrichten zu verfolgen. Familienmorde, Kindsmorde, Morde aus religiöser Überzeugung oder einfach nur aus Spaß am Töten sind Dinge, die nur wir Menschen zustande bringen.

Die Gattung Homo sapiens ist in der Lage, Zukünftiges voraus zu ahnen und Infos aus der Vergangenheit zu interpretieren. Doch viel wichtiger für diese Erörterung ist unsere Fähigkeit, Gegenwärtiges bewusst zu erleben, zu deuten, zu fühlen und zu genießen. Wir töten nicht ohne etwas dabei zu empfinden. Diese Gefühle können positiv oder negativ sein, jedoch nicht neutral. Selbst wenn wir eine Schraube in die Wand drehen haben wir einen bewussten oder unbewussten Gefühlsbezug zu dieser Handlung oder dem Kontext, in der sie ausgeführt wird.
Da ich der Annahme bin, dass Gewalttätigkeit in unseren Genen verankert ist und in ihrer Urform einen positiven Beitrag zum Arterhalt hatte, kann es durchaus sein, dass sie auch als positiv empfunden wird, ja sogar wie eine Droge wirken kann.
Ein interessantes Modell, welches diese Annahme untermauert, ist die Habitualisierungstheorie. Diese besagt im Grunde folgendes:

„Der Konsum oder die Ausführung bestimmter, als positiv empfundener Tätigkeiten, kann zu einer Abstumpfung des Konsumenten oder Tätigen führen. Da das Wiederholen nun keine Befriedigung mehr bietet, muss eine Steigerung geschehen.“

Grob gesagt, wenn man keine Lust mehr hat, Katzen in die Mikrowelle zu stopfen, muss man die gebrauchte Befriedigungsdosis erhöhen und anschließend Obdachlose anzünden.

Diese Theorie ist allerdings nicht das Non plus Ultra. Eine weitere (belegte) These* sagt aus, das der ungefährliche Konsum von Gewalt (Filme, Spiel) als Ersatzbefriedigung des eigenen Triebes zur Gewalttätigkeit dient.

*Die Katharsis-Theorie geht davon aus, dass beobachtete Gewaltdarstellungen etwa in Medien die Wahrscheinlichkeit aggressiven Verhaltens vermindern.

Egal wie man es dreht, der Trieb zur Gewalttätigkeit ist Grundlage beider Theorien und somit definitiv vorhanden und nicht anerzogen, sondern in den Erbanlagen verankert. Warum nicht jeder Mensch zu einem Massenmörder wird, versuchen ich in folge zu beantworten. Sicher ist, das jeder von uns die Anlagen zum Morden im Genpool besitzt aber gleichzeitig (durch das egoistische Gen) dazu in der Lage ist, Liebe, Mitleid und Zuneigung zu empfinden.

Die Wurzel gezogen

Ich möchte noch einmal anmerken, dass ich kein Fachmann im Bereich der Natuhrwissenschaften bin und nur auf begrenztes Wissen zurückgreifen kann. Dennoch möchte ich (bevor wir die Themen Moral, Normen und Werte betrachte) zu einem kleinen Fazit kommen.

Gewalttätigkeit ist ein überflüssiges Relikt aus der Vergangenheit. Sie ist nicht mehr zweckmäßig, da keine natürlichen Gegner vorhanden sind und sie wird von uns nicht nur ausgeführt, sondern steht in einem positiven oder negativen Kontext zu unseren Gefühlen. Sie ist ein Urtrieb, der nicht anerzogen, sondern angeboren ist und kann wie eine Droge wirken.

D.h. jeder Mensch ist potentiell dazu veranlagt, gewalttätig zu werden und diese Gewalttätigkeit bewusst zu genießen. Genau so wie jeder Mensch zum bewussten Genuss sexuellen Handlungen im Stande ist oder zum Einschlagen eines Nagels. Gefährlich wird unser Gewaltpotential erst dann, wenn das Einschlagen eines Nagels im selben moralischen Kontext begriffen ist, wie das Häuten des Nachbarkindes.

Zum Abschluss dieser naturwissenschaftlichen Erörterung möchte ich ein Gleichnis niederschreiben:

„Das Gewalt-Gen ist ebenso überflüssig und veraltet wie der Blinddarm. Bei den meisten Menschen ist dieses Gen, so wie der Appendix, aus organischer Veranlagung angeboren und wird selten zu einer Gefahr. Ein entzündetes Gewalt-Gen kann dazu führen, dass ein Individuum gefährlich für sich und seiner Art wird. Genau so kann ein entzündeter Blinddarm zum Tod des Individuums führen. Nun lässt sich ein Blinddarm leicht entfernen, was zugegebener Maßen nicht für bestimmte Gene gilt. Allerdings ist es möglich den Ausbruch von unangemessener Gewalt durch gesellschaftlich und psychische Sanktionierung zu unterdrücken oder durch ungefährliche Ventile umzulenken bzw. zu befriedigen.“

Die Moral

Vorhergehend habe ich versucht, die genetische Veranlagung des Menschen zum gewalttätigen Handeln zu erklären. Warum sollte also die Moral als Mittel zur Unterdrückung der Gewalt dienen?

Bevor ich fortfahre, erachte ich es als wichtig, einige Begriffe zu erklären.

Moral bezeichnet meist die faktischen Handlungsmuster, Konventionen, Regeln oder Prinzipien bestimmter Individuen, Gruppen oder Kulturen, sofern diese wiederkehren und sozial anerkannt und erwartet werden. So verstanden sind die Ausdrücke Moral, Ethos oder Sitte weitgehend gleichbedeutend und werden beschreibend (deskriptiv) gebraucht. Daneben wird mit der Rede von "Moral" auch ein Bereich von praktischen Urteilen, Handlungen oder deren Prinzipien (Werte, Güter, Pflichten, Rechte) verbunden. So verstanden wertet eine Unterscheidung von Moral und Unmoral. Eine solche Bewertung kann als bloßer Ausdruck subjektiver Zustimmung oder Ablehnung verstanden werden (vergleichbar zu Applaus oder Buhrufen) oder als Beurteilung von Handlungen, deren Maximen oder sonstige Prinzipien in moralischer Hinsicht, d.h. als moralisch gut oder moralisch schlecht. Letzteres entspricht einem metaethischen Realismus. Die theoretische Ausarbeitung unterschiedlicher methodischer Vorgehensweisen und Kriterien moralischer Urteile sind Gegenstand der philosophischen Disziplin der Ethik.

Normen
-einen durch bestimmte Prozesse festgelegten, allgemein anerkannten Standard
-eine anerkannte Regel der Technik, siehe Normung
-eine Werteordnung innerhalb einer Gesellschaft, Soziale Norm
-ein anerkanntes Regelwerk im Bereich der Sprache: Norm (Sprache)
-ethische Werte und Maßstäbe, siehe Normethik
-eine rechtliche Vorschrift, Rechtsnorm

Wertvorstellungen oder kurz Werte sind Vorstellungen über Eigenschaften (Qualitäten), die Dingen, Ideen, Beziehungen u. a. m. von Einzelnen (sozialen Akteuren) oder von sozialen Gruppen von Menschen oder von einer Gesellschaft beigelegt werden, und die den Wertenden wichtig und wünschenswert sind.

Ein Dilemma (griechisch δί-λημμα: „zweigliedrige Annahme“, Plural: Dilemmas oder Dilemmata), auch Zwickmühle, bezeichnet eine Situation, die zwei Wahlmöglichkeiten bietet, welche beide zu einem unerwünschten Resultat führen. Es wird durch seine Ausweglosigkeit als paradox empfunden. Auch der Zwang zu einer Auswahl zwischen zwei positiven Möglichkeiten kann ein Dilemma sein. Bei mehr als zwei Möglichkeiten spricht man von einem Polylemma.

Der Utilitarismus (utilitas, Nutzen) ist eine Form der teleologischen Ethik, welche in verschiedenen Varianten auftritt. Neben der Ethik ist er auch in der Sozialphilosophie und den Wirtschaftswissenschaften von Bedeutung.
Grundlage für die ethische Bewertung einer Handlung ist das Nützlichkeitsprinzip. Den Kern des Utilitarismus kann man in der Forderung zusammenfassen: „Handle so, dass das größtmögliche Maß an Glück entsteht!“ Quelle: Wikipedia

Keine Angst, ich werde in Folge nicht auf all diese Definitionen eingehen, sondern versuchen, einen klare Querschnitt zu zeichnen.

Normen und Werte sind gesellschaftlich unterschiedlich. Während die Amerikaner militärische Interventionen als außenpolitische Maßnahme für völlig legitim halten, lehnen wir Deutschen sie kategorisch ab. Während wir Diebstahl mit Geld oder Freiheitsstrafen ahnden, werden ähnliche Vergehen, wie beispielsweise Mundraub, in manchen arabischen Staaten mit dem Abhacken der Finger bestraft.
Der Grund für diese Norm- und Wertunterschiede ist allerdings nicht mit einer unterschiedlichen moralischen Betrachtungsweise zu erklären. Es ist viel mehr so, dass auch das moralische Denken in unseren Genen verankert ist und moralische Fragen immer in Abhängigkeit zum sozialen Umfeld stehen.
Wir Menschen entscheiden immer nach den selben moralischen Mustern, allerdings sind es gesellschaftlichen oder individuelle Normen und Wertvorstellungen, die als Grundlage dieser Entscheidungen dienen. Im Groben und Ganzen sind moralische Sichtweisen immer die Gleichen: „Du sollst nicht töten, liebe deinen Nächsten, stehle nicht und vergewaltige nicht!“...Sind menschliche Grundsätze, die Global anerkannt sind. Doch es ist gesellschaftsabhängig, wie wir diese Grundsätze interpretieren bzw. moralisch rechtfertigen.
Das jeder Mensch zum moralischen Handeln in der Lage ist, beweist das Modell der Moralentwicklung von Kohlberg.

Präkonventionell - Heteronom (Stufe 1):Der Mensch nimmt seine Umwelt als gegeben an und verfügt über keine eigene Moral, sondern fügt sich jeglicher Autorität ("Recht des Stärkeren").

Präkonventionell - Individualistisch (Stufe 2):
Der Mensch versucht die autoritäre ihn umgebende Umwelt möglichst zu seinem Vorteil zu nutzen.

Konventionell - Wechselseitig (Stufe 3):
Der Mensch passt sich seiner Umgebung an und erhofft sich eine positive Rückmeldung seiner Umwelt. Egoismus/Individualismus und Moral halten sich die Waage.

Konventionell - Soziales System (Stufe 4):
Der Mensch entwickelt einen Sinn für Gerechtigkeit außerhalb des Egoismus. Er fügt sich dem höheren System, weiß den Sinn von Recht und Regeln zu akzeptieren und besitzt ein gereiftes Gewissen.

Postkonventionell - Sozialer Kontrakt (Stufe 5):
Diese Stufe erreichen nicht viele Menschen. Ein Mensch, der dies trotzdem tut, verfügt über eine autonome, von Prinzipien geleitete Moral. Er untersucht gegebene Normen auf ihre Richtigkeit und ist sich dabei stets bewusst, dass auch seine Auffassung nicht unanfechtbar und für jeden gleich gerecht ist.

Postkonventionell - Universelle Ethik (Stufe 6):
Die höchste moralische Stufe. Der Mensch besitzt ein vollständig ausgebildetes, autarkes Gewissen und folgt universellen Grundsätzen, unabhängig von jeglichem Egoismus. Sokrates wird wohl diese Stufe erreicht haben, bedenkt man seine fiktive Unterhaltung mit Kriton über seinen Prozess und seine Vorgehensweise ethische Probleme nach Grundsatzprinzipien zu lösen. Des weiteren ist Kants berühmter kategorischer Imperativ ("Handle so, dass du auch wollen könnest, deine Maxime solle ein allgemeines Gesetz werden!") hier einzuordnen.

Moral entwickelt sich aus der Erziehung heraus, sprich aus dem kulturellem Umfeld. Wenn ein Mensch dazu in der Lage ist, einen moralischen Entwicklungsprozess zu vollziehen, muss er also genetisch dazu veranlagt sein. Eine weitere interessante Studie zeigt, dass moralische Vorstellungen gesellschaftsübergreifend und grundsätzlich vorhanden sind.
Betrachten wir folgendes Dilemma

Ein Zug mit 5 Personen rast auf einen Abgrund zu. Karl steht an einem Hebel und kann eine Weiche verstellen, die den Zug auf ein sicheres Gleis geleitet. Das Problem ist, dass auf diesem Gleis ein Bauarbeiter steht, welcher mit 100 Protzentiger Sicherheit vom Zug überfahren wird.

Die meisten Menschen würden streng utilitaristisch handeln und das Wohl der 5 Personen dem des Bauarbeiters vorziehen, sprich den Zug aufs sichere Gleis umleiten.

Eine weitere Situation stellt eine ähnliche moralische Frage. Der Zug rast auf den Abgrund zu und die einzige Möglichkeit ihn zu stoppen ist ein Dicker Mann, welcher auf einer Brücke sitzt. Klaus kann den Zug nur aufhalten, wenn er den Mann davor schmeißst.

Die meisten Menschen entscheiden sich dafür, den Mann nicht zu opfern, obwohl die Entscheidung auf dem ersten Blick kaum von dem ersten Dilemma zu unterscheiden ist.

Der gravierende Unterschied liegt eigentlich auf der Hand. Im ersten Beispiel ist der Bauarbeiter nicht Mittel zum Zweck, um den Zug zu stoppen. Er ist nur ein zufälliges und nicht instrumentalisiertes Opfer. Im zweiten Beispiel wird ein Mensch absichtlich geopfert, um die anderen zu retten. Das vorsätzliche Töten eines Menschen wird von den meisten als unmoralisch betrachtet. Der Bauarbeiter ist hingegen nur ein Korentrialschaden.

Diese Befragungen wurden nicht nur in westlichen Ländern durchgeführt, sondern auch bei Urvölkern. Natürlich wurden Zug und Weiche gegen bekannte Entsprechungen ausgetauscht. Die Resultate waren die Gleichen und lassen uns darauf schließen, dass bestimmte moralische Grundsätze bei jedem Menschen, egal welcher ethnischen Abstammung, vorhanden sind.

Rechtfertigung

Ich fasse noch einmal kurz zusammen.
Jeder Mensch ist grundsätzlich und durch seine Gene dazu biologisch begünstigt, moralisch zu handeln. Der territoriale Unterschied für die moralische Rechtfertigung liegt in der moralischen Auslegung von gesellschaftlichen Norm – und Wertvorstellungen, welche als Maßstab dienen, um Handlungsentscheidungen logisch zu begründen.

Ein Beispiel,
Die meisten Menschen halten es für moralisch gerechtfertig, dass Soldaten im Krieg sterben, solange sie die Notwendigkeit des Krieges als wichtig erachten. Gleichzeitig würden sie es verurteilen, wenn diese Soldaten eine ethnische Säuberung bei der Zivilbevölkerung durchführen würde. Der Unterschied liegt in der moralischen Rechtfertigung und das, obwohl mir jeder zustimmen dürfte, wenn ich behaupte. dass das Leben des Soldaten nicht weniger wertvoll ist, als das Leben der Zivilisten.

Nun könnte man duzende solcher Beispiele aufzählen, aber ich denke, dass ich meinen Standpunkt relativ klar gemacht habe...Ok, eins noch. Wir befinden es für unmoralisch, wenn sich ein Selbstmordattentäter im Irak zur Detonation bringt und dabei 26 Zivilisten in Stücke reist. Es ist für uns nicht zu rechtfertigen, dass jemand unschuldige Menschen ermordet, nur weil seine religiöser Überzeugung ihn dazu veranlasst. Doch betrachten wir einmal die moralische Rechtfertigung aus Sicht des Attentäters. Die Menschen, die wir für unschuldig halten, sind für ihn ungläubige Sünder, die allein durch ihre Existenz den Koran verseuchen und Mohammeds Erbe beschmutzen. Für ihn ist es ein Leichtes, das Wohl seiner Heiligen Schrift und seines Gottes über das der Sünder zu stellen. Er tötet nicht aus Perversion oder aus einer Laune heraus. Der Attentäter ist ehrlich und unerschütterlich davon überzeugt, dass er und nicht die Anderen die moralische Deutungshoheit inne hat.

Glücklicherweise detonieren relativ wenige Menschen in unserer Umgebung und die Menschheit kann mit Fug und Recht behaupten, das gewalttätiges Handeln zunehmend von moralischen Vorstehllungen sanktioniert wird! Oder nicht?

Eine kurze Reise durch die Zeit

Nun könnte man feststellen, dass sich die Gattung Mensch im Laufe ihrer Geschichte immer mehr von der Ausübung von Gewalt abgewannt hat und zunehmend auf Basis ethischer und moralischer Grundeinstellungen interagiert. Das dies nicht wirklich der Fall ist, zeigt ein kurzer Geschichtsexkurs, den ich allerdings möglichst knapp halten möchte.

Bei der Schlacht von Cannae gelang dem guten Hanniball ein militärisches Meisterstück. Wir schreiben den 2. August 216 v. Chr. Das Heer der Karthager um fasst ca. 40.000 Fußsoldaten (40 % Kelten) und 10.000 Kavalleristen. Ihnen gegenüber steht eine Römische Übermacht von ca. 8 Legionen, 80.000 Fußsoldaten und 6.000 Kavalleristen. Alles in allem eine unlösbare Aufgabe für die zahlenmäßig unterlegenen Invasoren. Doch Hanniball gelingt das Unmögliche. In einer schnellen Zangenbewegung schlisst er mit seien Flanken einen Kessel um die Römer und lasst ihre Front an seiner Phalanx verpuffen. Die erste Kesselschlacht der Weltgeschichte entbrennt. Am Ende des Tages bietet sich ein Bild, welches mit wenig Einsatz von Fantasie nur als grausam beschrieben werden kann. Stellen sie sich Folgendes vor...70 000 Tote Legionäre zusammengehackt oder vor Schmerzen schreiend auf einer Fläche, die der ungefähren Größe von 3 Fußballfeldern entspricht. Ein Blutbad sondergleichen und ich will gar nicht wissen, wie viele Legionäre an der Last ihrer toten Kameraden erstickten oder verstümmelt - von Axt und Schwert – um Erlösung bettelten.

Die Schlacht von Cannae ist noch heute ein Lehrbeispiel an Militärakademien und dennoch würde keine Armee der Welt und kein Staat ungeschoren davon kommen, würde man sie wiederholen. Es ist nicht mehr völkerrechtlich, wider der Menschenrechte, wider unserer moralischen Vorstellung von einem menschenwürdigen Krieg. Wer jetzt glaubt, dass das paradox klingt, hat meine Art von Sarkasmus verstanden.

Gehen wir weiter in der Geschichte und bleiben bei den Kesselschlachten. Stalingrad 1942 bis 1943...Mann sollte doch meinen, dass eine Gesellschaft, die ca. 2000 Jahre nach Hanniball existiert, viel humanere Killer hervorbringt. Man sollte annehmen können, dass der Fortschritt in Sachen Waffentechnologie zu menschenwürdigeren Maßackern führt. Doch das Gegenteil ist der Fall. In der Schlacht um Stalingrad starben rund 500 000 Rotarmisten und rund 150 000 Soldaten der 6. Armee (die meisten verhungerten).

Im gesamten 2 Weltkrieg starben 62 Millionen Menschen, die USA tötete ca. 90 000 Zivilisten in Hiroshima und Nagasaki, 150 000 starben an den Spätfolgen, 6 Millionen Juden wurden in Konzentrationslagern beseitigt, weitere 6 Millionen Andersdenkende folgten auf dem Fuße, auf Papua-Neuguinea aßen verhungernde Japaner ihre Kameraden und Gegner auf (meist bei lebendigen Leibe damit das Fleisch nicht so schnell verfault) usw...
...Man könnte diese Liste unendlich verlängern, aber eins dürfte klar sein, Hannibal würde ob der Grausamkeit der Menschen des 20. Jahrhunderts erschaudern.

Oder nehmen wir den letzten großen Diktator dieser Welt. „Mao Tse Tung“. dessen Antlitz immer noch über den Platz des Himmlischen Friedens blickt. Vergessen wir mal den Sommer 89 und schauen auf den Rest seiner ruhmreichen Amtszeit. Der gute Herr schaffte es tatsächlich, 70 Millionen Menschen zu ermorden. Sicher nicht eigenhändig, aber genau das ist der Punkt. Das Jahrhundert, in dem wir Menschen grausam zueinander sind, ist unerheblich. Ein muslimischer Fundamentalist braucht keinen Kalender, um ein Flugzeug in das World Trade Center zu lenken, sondern den Glauben an seine moralische Deutungshoheit.

In der Geschichte der Menschheit gab es einige Völkermorde und der nächste Genozid steht mit Sicherheit vor der Haustür. Natürlich nicht vor unserer. Das Europa von Heute hat sich lange genug zurechtgebombt und ist daher relativ bedient und aufgeklärt. Doch das ist kein Grund, die Arme zu verschränken und in Überheblichkeit zu verfallen. Die am besten funktionierende Währung dieser Welt ist immer noch Blut und die universell verständlichste Sprache ist die der Gewalt. Interessant ist, das unsere innenpolitische Stabilität, durch außenpolitische Sanktionen und kriegerische Handlungen gewährleistet wird. Nur weil wir unsere Kriege außerhalb von Europa bestreiten heißt das nicht, dass wir uns der moralischen Verantwortung entziehen können. Als die Bundeswehr vor einigen Jahre nach Afghanistan verfrachtet wurde, hielt es ein Großteil der deutschen Bevölkerung für moralisch gerechtfertigt, solidarisch gegenüber den USA und der NATO zu handeln. Die Stimmung im Land hat sich mittlerweile geändert, doch man sollte sich die Frage stellen, warum eine aufgeklärte westliche Gesellschaft überhaupt eine moralische Rechtfertigung für einen militärischen Einsatz der eigenen Truppen billigt. Würden Sie ihren Nachbarn erschlagen weil er seine Frau verprügelt oder einen weiteren Nachbarn getötet hat? Vermutlich, vermutlich nicht...Es kommt darauf an, das sie sich im ehrlichen Recht sehen! Die moralische Deutungshoheit rechtfertigt die Anwendung von Gewalt als legitimes Mittel zur Konfliktlösung. Ob dies im internationalen Rahmen geschieht oder zwischen Nachbarn, ist vollkommen egal, denn es ist und bleibt eine Frage der ehrlichen Überzeugung. Sicher ist, es gibt einen Unterschied zwischen selbst angewendeter und gebilligter Gewalt, aber mit der Billigung übernehmen wir bereits die ethische Verantwortung.

Games

Sicherlich fragt sich der Eine oder Andere, warum ich bisher nicht auf das Thema Gewaltmedien eingegangen bin. Der Grund sollte allerdings naheliegend sein. Im Rahmen meiner Argumentation habe ich versucht, über die Wurzel der Gewalt zu sprechen und über unsere eigene moralische Sanktionierung im Bezug auf ihre Anwendung. Das Thema Gewaltmedien dürfte in diesem Rahmen fast schon trivial erscheinen und verkommt zu einem Randsymptom.

Warum sollte man über abgehackte Arme in Computerspielen reden und nicht über die Mütter, die ihre Kinder mit der Nabelschnur erwürgen? Sollte uns nicht jeder politisch oder religiös begründete Massenmord mehr tangieren als Pixelblut und Polygone? Es scheint fast wie eine Scheindebatte über Gewaltmedien zu reden, während sich ganze Völkerstämme gegenseitig vernichten.

Ist es nicht gut, dass unsere Jugend ein Gewaltventil in Form von Call of Duty besitzt, anstatt mit „AK47zigern“ bewaffnet durch die Straßen zu schwadronieren?
Fragen Sie doch mal einen 15- jährigen Hutu, wie er das Neue Resident Evil findet.

Was ich damit sagen will ist, das Gewaltmedien meist in friedlichen Ländern Absatz finden. Ein Tschetschene benötigt kein Call of Duty, da er in der Regel damit beschäftigt ist, zu überleben und Gewalt einen normalen Bestandteil seines Tagesplans darstellt. Ist es nicht ethisch und moralisch verwerflich, dass wir uns über Gewalt in Computer- und Konsolenspiele unterhalten und zeitgleich jeden Völkermord mit einem Achselzucken hinnehmen. Ganze Monate werden in den Medien mit dem Thema Gewalt in Computerspielen zugestopft, während Hinrichtungen im Irak im Live-Ticker übers Fernsehbild laufen.

Was sind wir für eine Gesellschaft? Warum haben wir ein solches Interesse an den Symptomen und nicht an den Ursachen. An Computerspielen sind in den letzten Jahren (nachweislich) 0,0 Menschen gestorben und als Auslöser für Amokläufe kann man sie wohl kaum bezeichnen. Sicherlich sind sie ein Bestandteil, welcher auf den psychischen Prozess eines zukünftigen Amoklaufes Einfluss nehmen kann. Sie als Ursache abzustempeln ist allerdings ein wissenschaftlicher Blindflug. Es ist doch viel mehr so, das sie ein Element seien können, welches auf die Psyche eines „kranken“ Menschen Einfluss nimmt. Doch um dies zu gewährleisten, benötigt es den individuellen Nährboden, welcher seinerseits in den Genen verankert ist und bei einer verschwindend geringen Anzahl von Konsumenten zu einem Rechtfertigungsgrund führt, der in einem Amoklauf mündet.

Ende

Ich wollte mit dieser Schrift darstellen, dass wir Menschen eine gewaltfähige Rasse und gleichzeitig dazu in der Lage sind, Gutes zu tun. Unsere Geschichte, Gegenwart und Zukunft ist durchsetzt und wird durchsetzt sein mit Grausamkeiten und Herrlichkeiten aller Art. Wir empfinden Mitleid, Hass, Liebe und Scham. Wir begründen unser Handeln und können dabei zu brutalen selbstsüchtigen Massenmördern mutieren. Wir sind egoistische Sozialwesen. Wir lieben unseren Nächsten, wir spenden für Flutoper und verachten Selbstmordattentäter ohne darüber nachzudenken, dass unser Scheck möglicherweise in die Hände eines Kinderschänders gerät. Wir missionieren und fühlen uns im Recht und dieses Recht ist oft Grundlage für jede Form von Unrecht

Wir sollte ein Bewusstsein für den Geisteszustand unserer Gesellschaft, ja sogar der Menschheit schaffen, bevor wir all zu unvermittelt auf den Geisteszustand anderer eindreschen und Symptome in Grundsatzdebatten als Gegenstand pseudowissenschaftlicher Erörterungen zerpflücken. Lasst euch nicht darauf ein!

kalle Offline




Beiträge: 1.601

29.06.2010 18:21
#159 RE: w00t?! Antworten

Ach du scheiße. Das lese ich nach Feierabend. Sensationell was du zu leisten im stande bist

mic810 Offline




Beiträge: 1.257

29.06.2010 20:18
#160 RE: w00t?! Antworten

jo les auch wenn ich mehr zeit hab, is ja mega lang.
was macht die sehnenscheidenentzündung???

kalle Offline




Beiträge: 1.601

30.06.2010 01:05
#161 RE: w00t?! Antworten

Wow. Hammer wie du das Forum bereicherst.
Ich hoffe du bekommst ne glatte 1 mit Bienchen :)

Habe jetzt gute 45min gebraucht, um den Text vollständig zu lesen und hab ehrlich Zweifel, ob ich alles verstanden habe.

Meinst du echt wir sind alle zum morden fähig, wenn wir es einfach für moralisch richtig halten?
So hab ich das noch nie betrachtet ...
Und zugegebenermaßen eine gruselige Vorstellung

Mich würde mal deine Meinung zu 9/11 interessieren :)

mic810 Offline




Beiträge: 1.257

30.06.2010 17:51
#162 RE: w00t?! Antworten

neeee bitte nic sonst verfalle ich wieder in mein 9/11wahn und poste euch zu das ihr anfangt zu kotzen

ich sag nur bush wars

kalle Offline




Beiträge: 1.601

06.07.2010 19:35
#163 RE: w00t?! Antworten

scheiße.... seit wann sind wir denn 111 Mitglieder im Forum????

Ich zähl nur 5 :(

Also ihr heimlichen Mitleser da draußen: Macht mit, damit das hier noch lange Spaß macht :)
Schließlich sind wir auch nur Menschen (außer dem Chef der hat einen Sonderstatus)

Ende der Durchsage und reingehauen!

mic810 Offline




Beiträge: 1.257

06.07.2010 20:08
#164 RE: w00t?! Antworten

ok wer is der 111 der muss ne runde geben für ALLLLLEEEE yay

is mir eigentlich egon wo die sind, wir 5 halten den laden auch alleine am laufen

kalle Offline




Beiträge: 1.601

06.07.2010 23:09
#165 RE: w00t?! Antworten

Sotsgeoli wir wissen das du der 111. bist also wo kann man den Schnaps abholen :)
Urst sorgt für die Qualität und du und ich für die Quantität.
Das nenn ich doch mal Arbeitsteilung

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